Nur zehn Minuten nachdem die Köder ausgelegt wurden, kreischte die Knarre meiner Multirolle auf. Ein kurzer Drill und wir konnten den ersten Küchendorsch keschern. Das fing ja gut an, doch das Spiel wiederholte sich ab jetzt im Viertelstundentakt. Somit hatten wir unser Baglimit von 7 Dorschen pro Person im Nu erfüllt und freuten uns über ein leckeres Abendbrot.
Ihr fragt euch sicherlich, was wir gerade machen. Wir fischen nahe der Küste mit dem Kleinboot auf Dorsche, die sich vom Laichgeschäft stärken und einen Klasse Drill an der leichten Spinnrute oder eben der leichten Trollingrute liefern.
Wir fischen aber nicht mit den gewöhnlichen Trollingspoons oder ähnlichem, sondern mit einem meiner Lieblingsköder, wenn es zum gezielten Schleppen auf Dorsche geht, dem Rapala Deep Tail Dancer. Diesen Köder gibt es in verschiedenen Größen und Tauchtiefen. Je nach Schnurstärke, Strömung, Abstand zum Boot und Geschwindigkeit tauchen die verschiedenen Modelle zwischen 6 und 12 Meter tief. Die breit aufgestellte Farbpalette erstreckt sich in allen möglichen Farben von gedeckten bis zu eher grellen Tönen. Gerade durch die sehr großen Tauchtiefen stellen sich selbst bei Neulingen recht schnell Erfolge ein, da ein Vorblei oder ähnliches nicht vonnöten ist.
Als Ruten eignen sich sowohl mittelschwere Spinnruten aus der Hechtfischerei mit einer Stationärrolle der 4000er-Klasse, als auch leichtes Trollinggerät mit einer Multirolle. Bespult habe ich die Rollen mit einem dehnungsarmen 0,40er Monofil (Sufix Advance), dem ein 0,35mm starkes Fluorocarbon (Sufix Super 21 FC) vorgeschaltet ist.
Da wir uns in Wassertiefen von sieben bis acht Metern aufhalten wollen, montieren wir uns die Deep Tail Dancer mit einer Tauchtiefe von sechs Metern und lassen diese auf 20 bis 30 Meter hinterm Boot hinaus. Die Bremsen werden so eingestellt, dass der Fisch nach dem Biss gerade noch Schnur nehmen kann. Dann beginnt das Warten … An besagtem Tag jedoch ging es Schlag auf Schlag.
– Frederic Scheel