Steckbrief: Rapala CountDown Hip Pack

Features:

  • Kompakte Hüfttasche mit leicht zugänglichem Hauptfach
  • Eine größere Seitentasche mit Reißverschluss
  • Eine flach anliegende Seitentasche für schmales Zubehör
  • Flache Staufächer im Inneren und im Deckel zum Verstauen von Terminaltackle, Vorfachmaterialien oder Angelpapieren
  • Breiter Bauchgurt mit Werkzeugholster und vielen Halteschlaufen
  • Abnehmbare Klettbänder
  • Lieferung ohne Tackleboxen

 

Material:

  • Wasser- und schmutzabweisendes Polyester (Grau: 600D, Blau: 420D, Schwarz: 600D)
  • Belüftende 3D-Mesh-Rückenstütze
  • Beanspruchte Bereiche sind besonders verstärkt (z.B. der Boden)
  • Starke, leicht zu bedienende YKK-Reißverschlüsse

 

Maße:                  32 x 18 x 12 cm

Gewicht:             ca. 420g (eigene Messung)

Erster Eindruck

Platzangebot

Ziemlich leicht! Das schlanke und edle Design des blau-grau-schwarzen Hipbags bringt gerade einmal 400g auf die Waage. Dennoch passen in das Hauptfach bequem zwei 3500er-Boxen. Ich bestücke die Angeltasche je nach Einsatzgebiet mit bis zu zwei Plano-Boxen der Größe 23x18x5cm (Modell 2-3705), da diese genau halb so groß sind wie die üblichen 3700er-Modelle und somit in mein bewährtes Boxensystem passen. Lästiges Köder-Sortieren kann ich mir also sparen – ich tausche einfach die Schachteln aus. Eine mit Zipper verschließbare Klarsichttasche im Deckel und ein schmaler Trenner im Inneren bieten Platz für Papiere und Kleinkram. Die größere Seitentasche mit Reißverschluss entpuppt sich als echtes Raumwunder. Hier kommen neben dem Roll Ruler (Maßband), noch ein Köderretter und eine Schere unter. In der anderen aufgesetzten Tasche befindet sich entweder eine flache Box für Spoons, eine Fliegendose oder eine Ersatzspule.

Wer es möchte, kann an der umlaufenden Schlaufenkette („Daisy Chain“) per Karabiner (z.B. RCD Magnetic Release Clip) weitere Werkzeuge montieren. Was bei mir immer griffbereit sein muss, sind Polarisationsbrille, Schnurclipper und ein Reiseaschenbecher. Je nach Gewässer hänge ich dort noch einen Kescher ein (Rapala Karbon Trout Net). Im Zangenholster kommt die kleine 4‘‘ RCD Mag Spring Sprengringzange zum Ködertunen und Abhaken mittlerer Fische unter. Ob ich die Klettband-Ringe wirklich nutzen werde? Falls nicht, kann ich sie jedenfalls einfach entfernen.

Qualität

Die Verarbeitung ist top. Alle Nähte sind sauber ausgeführt; arg beanspruchte Parts wurden zusätzlich verstärkt. Die angenehme Haptik der unterschiedlichen Stoffe vermittelt einen hochwertigen und robusten Eindruck. Wie bei der gesamten CountDown Bag Series verraten nur kleine Details – etwa die dezenten Rapala-Logos auf der Front, an den Reißverschlüssen oder dem Zangenhalter –, dass die Tasche für Angler gemacht wurde. Ansonsten ist die Hüfttasche auch für andere Outdooraktivitäten tauglich.

Erstes Fazit

Damit erfüllt der CountDown Hip Pack zunächst meine Erwartungen. Nachdem ich lange Zeit eine andere, deutlich größere Hüfttasche im Einsatz hatte, suchte ich nach einer kleineren, in der ich wirklich nur das mitführe, was ich brauche. Denn nach einigen Kilometern im Bach mit viel Gewicht, das sich ungleich an der Seite des Körpers befindet, schmerzt irgendwann der Rücken. Darum war es mir wichtig, eine Tasche zu finden, die ohne viele Schnallen und Gurte und ohne unnötig viele Fächer und Schnörkel auskommt. Der Rapala CountDown Hip Pack ist ein mittelgroßes bis kleines Modell, dessen Features genügend Optionen bieten, um bei Bedarf mehr Gerät dabei zu haben.

 

Praxistest

Tragekomfort und Verarbeitung

Der CountDown Hip Pack begleitet mich nun schon knapp ein halbes Jahr bei kurzen Ausflügen an unwegsame Forellenbäche oder an kleinere Seen und Teiche zum leichten Angeln auf Barsch und Hecht. Man möchte es kaum glauben, aber schnell hat man 2-4kg Tackle dabei, die die Tasche auf die Probe stellen. 2,5-3kg lassen sich mehrere Stunden bequem tragen. Bei mehr Gepäck ist die Rapala CountDown SlingBag oder sogar der CountDown Back Pack die bessere Wahl. Dem Material konnte das Gewicht in der Dauerbeanspruchung nichts anhaben. Die Angeltasche blieb über die Zeit formstabil. Trotz vieler Märsche durchs Unterholz hat das Außenmaterial keine Schäden genommen. Auch war der Halt auf der Hüfte jederzeit gegeben, ohne dass die Tasche hinunterrutschte. Dazu trägt sicher auch das rückseitige 3D-Mesh bei, das sogar auf dem glatten Material der atmungsaktiven Wathose ein bisschen Gripp beisteuert.

Apropos 3D-Mesh: Die Rückenpolsterung ist vergleichsweise dünn. Trotzdem ist der Tragekomfort in Verbindung mit dem breiten Hüftgürtel erstklassig. Vorteil: Bei Wasserkontakt saugt sich das Polster weniger voll. Die Bauchschnalle hat sich von allein nie geöffnet – da zeigen andere Modelle beim Bücken oder zu viel Ladung gern Schwächen. Alle Reißverschlüsse arbeiten nach einigen Vollbädern und Regenduschen immer noch perfekt.

Funktionalität und Vielseitigkeit

Selbstverständlich lässt sich die Tasche in allen Positionen tragen: vor dem Bauch, an der Seite oder schräg hinten. Da ich Linkshänder bin, befand sich die Tasche in der Regel schräg hinten rechts. In allen Positionen sind sämtliche Utensilien leicht zugänglich und schnell zur Hand – Daisy Chain macht‘s möglich! Genial finde ich den Reißverschluss des Hauptfaches. Bei vielen Hipbags ist ein gerader Zipper verbaut, wodurch man nur schwer an die Boxen herankommt. Ist die Tasche noch etwas voller beladen, wird es ein ziemliches Gefriemel. Beim CountDown Hip Pack verläuft der Reißverschluss U-förmig, sodass der Einstieg großzügig ausfällt. Man hat einen guten Blick in das Tascheninnere und kann seine Gerätschaften schnell verstauen oder herausnehmen. Oft lasse ich die kleine Angeltasche sogar beim Fischen offen, denn der geöffnete Deckel wirkt wie ein Schild, sodass nichts herausfällt. Kleiner Kritikpunkt: Als Linkshänder hätte ich mir für das Hauptfach einen 2-Wege-Reißverschluss gewünscht.

Und dann sind da ja noch die Klettbänder an der Vorderseite der Hüfttasche. Ich gestehe, ich war zu Anfang kein Freund davon und war mir sicher, ich würde sie sehr bald demontieren. Doch nach kurzer Zeit habe ich sie wirklich schätzen gelernt, weil man durch sie sperriges Gerät absolut komfortabel transportieren kann: Eine mehrteilige Fliegenrute für den Forellenbach, wenn ich hauptsächlich mit der Spinnrute unterwegs bin. Eine Klappsäge, um zugewachsene Stellen zu bereinigen, eine Aktioncam am Selfie-Stick oder, oder, oder. Es gibt dutzende Anwendungsmöglichkeiten – und wem keine einfällt, der löst die Bänder in 10 Sekunden von der Tasche.

Zweites Fazit

Alles kann, nichts muss. So lässt sich vielleicht am ehesten der CountDown Hip Pack zusammenfassen. Das schlanke, kompakte Design prädestiniert diese Hüfttasche für kurze Spinntouren – egal, ob am wilden Bach oder beim urbanen Streetfishing – lässt aber genügend Möglichkeiten, zusätzliches Tackle anzubringen. In jedem Fall bleibt der Tragekomfort erhalten. Die ausgewählten Materialien sind strapazierfähig und erzeugen ein edles Erscheinungsbild. Bei einem Kurs von etwa 40€ kann man nur von einem top Preis-Leistungs-Verhältnis sprechen. Der erste Eindruck wurde in der Praxis bestätigt.

– Thomas Abicht