Ähnlich wie auch die Geschichte von Rapala selbst wurde auch meine Erfolgsstory mit dem Skitter Pop aus der Not heraus geboren. Relativ jung, unerfahren und ohne großes Budget bin über ein unschlagbares Angebot für zwei der Popper aus Balsaholz gestolpert. Ich musste einfach zuschlagen, auch wenn es für mich damals keinen anderen Grund als den Preis gab, den Skitter Pop einem teuren Japan Popper aus Plastik vorzuziehen. Mittlerweile ist meine Liebe zum Skitter Pop gewachsen und ich habe auch ein paar wohl überlegte Gründe gefunden, den Klassiker in vielen Situationen einem moderner anmutenden Kunststoff-Köder vorzuziehen. Weil er mir so sehr an das Herz gewachsen ist, möchte ich dir jetzt genau erklären, warum der Griff zum Skitter Pop goldrichtig ist. Falls du diesen Klassiker noch nicht in deiner Tackle Box hast, ist es jetzt höchste Eisenbahn.

Material und Verarbeitung

Der Körper des Skitter Pop besteht aus Balsaholz. Dieses Holz ist besonders schwimmfähig, leicht und nicht allzu schwer zu verarbeiten. Da das Balsaholz relativ weich ist, wird der Skitter Pop durch mehrere harte Lackschichten geschützt. Die Lackierung ist hochwertig und bietet durch ihre Mehrschichtigkeit auch einen sehr gut Schutz vor den großen Zähnen eines Hechtes. Außer durch einen direkten Wurf gegen einen Betonpfeiler habe ich es noch nicht geschafft einen der Popper zu beschädigen.

Bei diesem Zwischenfall hätte aber auch ein Popper aus Plastik nicht besser abgeschnitten. Er wäre ganz einfach zerbrochen. Beim Skitter Pop war es aber halb so wild wie es aussah. Durch ein bisschen wasserfesten Kleber ließ sich die Beschädigung abdecken und er zeigt auch nach Monaten keine Ermüdungserscheinungen.

Es gibt Dekore von natürlich bis schreiend bunt. Von der Maus zum Weißfisch-Imitat, über den Frosch bis hin zum Firetiger ist alles dabei. Meine Favoriten sind die Dekore Live Field Mouse und Frog.

Auch die Haken sind von gewohnt guter Qualität, es handelt sich um Black Nickel Haken von VMC. Die Haken würde ich übrigens nur im Notfall gegen Einzelhaken austauschen. Nicht weil der Lauf dadurch leidet, sondern weil du dann den schön dekorierten Schwanzdrilling verlierst. Die Barsche stehen aber gerade in Ruhepausen auf das subtile Spiel von Federn und Holofasern.

Der Popper Teller, der das Geräusch erzeugt, ist aus transparentem Kunststoff. Dadurch hat man einen schönen Blick in das Innere des Köders. Man kann sowohl das Holz, als auch die verschiedenen Lackschichten erkenne. Mir gefällt das!

Die Vorzüge eines Balsaholz Poppers

Jetzt möchte ich aber zu den wirklichen Vorzügen kommen, die mich immer wieder zum Skitter Pop greifen lassen, auch wenn ich mittlerweile eine ganze Armee von Poppern besitze.

Das “lebensechte” Geräusch

Da der Skitter Pop aus Balsaholz besteht, macht er ein komplett anderes Geräusch, wenn er im Wasser landet. Besonders wenn man die maximale Distanz erwerfen will, klatschen Popper aus Plastik oft ziemlich krass auf. Dieses laute Klatschen, zusammen mit dem Geräusch der meist vorhandenen Rasseln, können durchaus einen weniger aggressiven Fisch verjagen. Das Auftreffen des Skitter Pops klingt irgendwie “organischer”. Es klingt ganz einfach natürlicher, viel ähnlicher einem kleinen Fisch, der gesprungen ist und jetzt wieder auf dem Wasser landet.

Ich habe schon des Öfteren beobachtet, wie laute und unnatürliche Rüpel-Popper komplett ignoriert wurden. Aber auf den Skitter Pop gab es schon nach wenigen Zupfern eine krasse Attacke. Obwohl ich genau an die selbe Stelle geworfen hatte. Das ist für mich ein eindeutiges Argument für den Skitter Pop, besonders dort, wo der Angeldruck groß ist und laute Köder täglich präsentiert werden.

Silent Killer

Im Inneren des Skitter Pops befinden sich keine Rasseln. Das ist für mich oft ein deutlicher Vorteil. Ein Popper ist ja an sich schon ein lauter Köder. Da können zusätzliche Rasseln durchaus kontraproduktiv sein. Besonders wenn man auf Döbel angelt oder die Barsche eher zickig sind, ist das wichtig. Außer den von mir kontrollieren “Popps” gibt es keine weiteren Geräusche. So kann ich auch auf die Launen der Fische reagieren und den Geräuschpegel perfekt kontrollieren. Sind die Fische aggressiv kann durch schnelles und kräftiges Poppen mehr Geräusch erzeugt werden. Aber es lässt sich auch ein ganz feines Schmatzen ohne Geräusche in den Pausen kreieren.

Stahlvorfach kompatibel

Bei perfekt ausbalancierten Plastik Poppern kommt es oft vor, dass sie ein massives Problem mit Stahlvorfächern haben. Hin und wieder wird die Nase minimal weiter nach unten gezogen und die Aktion ist sofort deutlich schlechter. Beim Skitter Pop, besonders bei den Modellen über 5cm, ist das absolut kein Problem. Eine leichtes Stahlvorfach oder eine kurze Spitze aus Titan beeinflussen den Lauf praktisch überhaupt nicht. So kann der Skitter Pop auch bei Hechtgefahr genau gleich geangelt werden wie sonst auch immer.

Wurfeigenschaften

Der Skitter Pop ist nicht besonders schwer und hat auch kein spezielles Hi-Tec Weitwurfsystem. Dennoch fliegen alle Skitter Pops, auch das 5cm Modell, auffallend gut. Auch die kleinste Version lässt sich absolut problemlos mit einer Baitcaster werfen. Du solltest es ausprobieren, das macht extrem Spaß!

Führungsstil

Ich führe den Skitter Pop angepasst an die Launen der Fische. Gerade im Herbst mögen sie es oft lauter und schneller, dann wird quasi ohne längere Pausen durchgepoppt. Auch auf Attacken reagiere ich dann erst, wenn ein Fisch hängt, in dieser Phase gibt es kein Halten! Sind die Fische weniger auf Krawall, wähle ich zwischen einem und drei Pops gefolgt von Pausen, die bis zu fünf Sekunden dauern können. Nicht selten kommen Attacken während der Köder still steht.

Geführt wird der Skitter Pop immer mit größeren oder kleineren Schlägen in die leicht schlaffe Schnur. Dadurch bewegt sich der Popper nur minimal nach vorne und ist länger in der heißen Zone. Wenn man ein bisschen übt, kann man den Skitter Pop sogar im Walk the Dog Stil führen. Der Zick-Zack Kurs fällt zwar nicht so ausladend aus wie bei einem reinen Walker, aber ist doch deutlich zu erkennen.

Der Anhieb

Der Anhieb fällt bei mir fast komplett weg. Da bei Topwater-Ködern oft zu schnell reagiert wird, wenn man die Attacke sieht, kann es passieren, dass man dem Fisch den Köder vor dem Maul wegzieht. Ich warte immer bis ich den Fisch deutlich spüre, erst dann hebe ich die Rute unter schnellerem Kurbeln zügig nach oben. Das reicht auf jeden Fall aus um den Haken zu setzen. Falls du damit Probleme hast und oft zu schnell anschlägst, probiere es mit einer weicheren Rute oder mit einer Monofilen Hauptschnur. So kannst du manchmal schon den Sekundenbruchteil an Reaktionsverzögerung herausarbeiten, der zwischen Erfolg und Frust entscheidet.

Zielfische und empfohlene Größen

Man kann den Skitter Pop quasi auf alle räuberischen Fischarten einsetzen. Ich zeige dir hier kurz auf, welche Räuber ich damit angle und welche Größe ich für die jeweilige Fischart empfehle.

Barsch: 5cm und 7cm

Bass: 7cm

Hecht: 7cm, 9cm, 12cm (Saltwater Skitter Pop)

Döbel: 5cm

Forelle: 5cm

Tackle Empfehlungen

Ich bin fast immer sehr leicht unterwegs und habe damit, meiner Meinung nach, am meisten Spaß. Meistens verwende ich den Skitter Pop an einer Baitcaster-Rute mit einem Wurfgewicht von etwa 2-10g. Das passt für die 5cm und die 7cm Version. Wenn ich fast ausschließlich den 7cm Skitter Pop angeln möchte, greife ich auch gerne einmal zu einer 5-20g Baitcaster.

Wichtig ist dabei, dass Rute nicht zu hart und nicht zu lang ist. Je länger die Rute ist, desto unpräziser wird die Köderführung. Die verwendete Baitcaster ist nicht so tragisch, da die meisten Hersteller schon recht günstige Modelle anbieten, die selbst mit den 5g des kleinen Skitter Pops klarkommen. Erlaubt ist hier, was gefällt.

Um die maximale Kontrolle zu haben, verwende ich in der Regel ein Geflecht zwischen 4 und 10kg Tragkraft. In Kombination damit verwende ich ein etwa 1,5m lange Vorfach aus Fluorocarbon. Dieses hat, je nach Spot und zu erwartender Fischgröße, zwischen 0,20 und 0,28mm Durchmesser. Wenn nötig, kommt auch hin und wieder ein leichtes Stahlvorfach, eine kurze Spitze aus Titan oder ein Stückchen Hardmono direkt vor den Skitter Pop.

Ich verwende zum Topwater-Angeln so gut wie ausschließlich Baitcaster Kombos. Das mache ich deshalb, weil die Handhaltung und die Bewegungen bei der Animation deutlich natürlicher finde als bei einer Spinning-Kombo. Falls du mit einer Stationärrolle losziehen willst, würde ich aber in etwa die gleichen Wurfgewichte wie beim Casten verwenden – damit kannst du nichts falsch machen.

– Lui Summer, angel-kniffe.com