Der Rapala® X-Rap® ist schon lange kein Geheimtipp mehr. War er auch nie. Seit einigen Jahren sorgt dieser sehr bewährte Hardbait für Furore – egal ob beim Schwarzbarschangeln, der Hechtjagd, oder eben dem gezielten Twitchen auf unseren gestreiften Räuber, den Barsch. Den X-Rap® gibt es in fünf Größen und weit über 30 Farben. Für die gezielte Barschmission sind aber besonders die beiden mittleren Größen, die sechs und acht Zentimeter langen Modelle interessant. Mit kaum einem anderen Köder konnten wir in den letzten Jahren so erfolgreich den Barschen nachstellen wie mit diesem kleinen Twitchbait, der sich auch für Einsteiger bestens eignet.

Wie so viele erfolgreiche Barschköder ist auch der X-Rap® ein klassischer Suspender. Das bedeutet, dass er – wohlgemerkt an der richtigen Schnur gefischt – in der Twitchpause in seiner aktuellen Tiefe verharrt. Die Fische haben also genug Zeit, um sich zu einer Attacke überreden zu lassen. Die richtige Schnur bedeutet in diesem Fall, dass kein zu schweres Vorfach gefischt werden darf. Ein ganz dünnes Stahlvorfach verändert dieses Suspender-Verhalten nicht, ein dickes hingegen würde den Köder zum Sinken bringen.

Ein weiteres, sehr fängiges Merkmal ist der hintere, mit Federn bestückte Drilling. Dieser sorgt nicht nur für einen visuellen Zusatzreiz, sondern verändert auch deutlich das Laufverhalten des Köders. Er bremst das Hinterteil ein wenig und verleiht dem X-Rap® so eine etwas subtilere Laufaktion. Diese kommt gerade bei kritischen Räubern sehr gut an. Um den Köder auf die entsprechende Wurfweite zu bringen, wurde er mit einem internen Long Cast System ausgestattet. Dieses lässt ihn wie einen Dartpfeil Richtung Ziel schießen.

Bei der Farbwahl kann man der Fantasie freien Lauf lassen. Sie kommen mit einer sehr flashigen Holofolie daher. Egal, ob extrem schockige Farben wie beispielsweise Firetiger UV, oder Hot Head; oder eher gedeckte natürliche Muster wie Muddler, Live Perch oder Silver: Alle Farben werden früher oder später Fisch bringen. Eine Farbe, die sich ganz besonders ausgezeichnet hat ist, besonders in der 6cm Version, der weiße Glass Ghost. Irgendetwas hat dieser kleine weiße Twitchbait, was unsere Barsche im glockenklaren Wasser verrückt macht.

Aber auch Hechte lässt der X-Rap® nicht kalt. Besonders in der 8cm-Variante ist immer wieder mit dem Besuch eines kleinen Hechtes zu rechnen. Aus diesem Grund sollte man – anders als es in diesem Fall getan wurde – immer mit dünnem Stahl oder Titan fischen.

 

Zum Führungsstil lässt sich eigentlich nur sagen, dass man kaum etwas falsch machen kann. Sogar beim einfachen Einleiern wird man Fische fangen können. Sein volles Potential entfaltet der X-Rap® aber erst, wenn er an semistraffer Schnur eingetwitcht wird und immer wieder mit längeren oder kürzeren pausen stehen gelassen wird. Dies lässt sich natürlich am besten mit einer kurzen, maximal zwei Meter langen und relativ straffen Spinnrute realisieren. Als Hauptschnur empfiehlt sich wegen der größeren Wurfweite ein dünnes Geflecht.

Wer übrigens darüber nachdenkt, zumindest einen der beiden Drillinge auf einen Einzelhaken umzurüsten, kann dies natürlich problemlos machen. Ganz hervorragend eignet sich hierfür der VMC® 7237 Super Light Inline Single. Ich würde empfehlen nur den Hinteren Drilling zu ersetzen, da die meisten Attacken auf den vorderen Bereich des Köders kommen und sich so der hintere Drilling nicht im Rücken oder Kopfbereich des Fisches verhakt. So ist gewährleistet, dass man einen gefangenen Fisch auch schonend wieder zurücksetzen kann.

 

– Clemens Frank